Apple lebt wirklich nicht von klassischer Innovation (DE)
Apple lebt wirklich nicht von klassischer Innovation. Sie schaffen es lediglich initiale Produkte auf den Markt zu bringen, die vorher niemand in der Qualität und Nutzbarkeit gemacht hatte. Die Technologie dahinter gab es vorher als Einzelkomponenten meist schon. Dabei konzentrieren sie sich auf die elementarsten Anforderungen des jeweiligen Produktes und sagen zu mindestens 90 % möglicher Features “Nein”.
- Der iPod konnte weniger als ein iRiver damals, beispielsweise nicht Aufnehmen. Dafür aber wahnsinnig leicht durch Listen von mehreren 1000 Liedern navigieren.
- Das erste iPhone konnte weder MMS noch 3G, hatte keine Tastatur – vieles nicht. Und auch aktuelle Modelle können heute noch nicht alle Bluetooth-Funktionen, die gerade bei Telefonen vor dem iPhone fast als Pflicht-Funktion galten. Das iPhone hat es aber als erstes Telefon geschafft vernünftig und praktikabel ins Web zu gehen.
- Vor dem AppStore konnte man sich jede beliebige Software inkl. der teilweise beinhaltenden Trojanern und Co. herunterladen. Evtl. hat man sie sogar gekauft. Der AppStore (und das geschlossene Ecosystem) hat es inzwischen geschafft, das sich jeder (und das heißt Nicht-Techie) traut einfach kostenlose Apps zu laden, ohne Sorge zu haben. (oder dauernd den Virenscanner zu aktualisieren)
- Das iPad war nicht das erste Tablett. Es hat bis heute nicht mal einen USB-Steckplatz, kein HDMI-Ausgang, kein SD-Slot, keinen Desktop, kein Was-Weiß-Ich-Nicht. Aber es lässt sich vernünftig und kinderleicht bedienen. Und es wird von den Leuten (1-jährige Kinder bis 80-jährige Senioren) tatsächlich benutzt. Menschen, die vorher wenig bis gar nichts mit Computern anfangen konnten.
Die Innovation von Apple liegt nicht in der ursprünglichen Idee. Sie liegt in der Kombination von Ideen und deren perfekte Kombination und Ausführung, gepaart mit kinderleichter Bedienung. Die Qualität der Hard- & Software und deren möglichst perfektes Zusammenspiel ist das, was Apple auszeichnet. Das war und ist beim Mac so und auch bei anderen Apple-Hardware-Produkten. Ein Unibody-Macbook fühlt sich durch die perfekte Verarbeitung einfach anders an als ein silberner Plastik-Laptop. Das iPhone komplett aus Glas und Alu, das sich perfekt ohne Spalten und Ritzen zusammenfügt, fühlt sich anders an als die Plastik-Telefone, die zuvor Standard waren. Kurzgesagt ein Apple-Produkt spürt man, wenn man es in der Hand hält.
Das auch andere hervorragende Geräte bauen ist dabei auch klar. Und dass Apple den eigenen Standard auch nicht durch die Bank einhält, ist ebenfalls klar. (Mighty Mouse? Die bisherigen Kopfhörer?)